01 kDer 2. Ludwig-Leichhardt-Trail Ultralauf
vom 21. Februar 2015

Das Känguru springt fröhlich über die Wiese, klatscht in die Hände und ruft: „Ein Tänzchen noch!“ Die Kapelle reagiert prompt: Laurentia, liebe Laurentia mein!
In Trebatsch, einem kleinen Ort an der Spree, treffen sich an diesem 21. Februar 2015, wie in jedem Jahr die Zamperer. Einer alten Tradition folgend geht es heute bunt verkleidet durch den Ort. Und doch ist es heuer anders als bisher.

Denn kurz zuvor hatte ein Reisebus gehalten und eine Schar Fremder strömte aus dem Gefährt, auch irgendwie „verkleidet“. Moderne Sportkleidung, Rucksäcke, Trinkflaschen und … durchnummeriert! Und genau diese Truppe ist plötzlich mitten im Geschehen, einige tanzen Laurentia, andere andere Tänzchen. Es wird geschwatzt, gelacht und selbst das eine oder andere isotonische Gerstengebräu, Kaffee und Tee werden genussvoll in der herrlichen Morgensonne dieses frühlingshaften Februartages geschlürft.
Das Bild ändert sich bald: die Zamperer ziehen mit lautem Tamteram ihrer Wege, winken fröhlich zurück, die „Durchnummerierten“ nehmen unter der eigens für sie gehissten Flagge Australiens Aufstellung. Rückwärts zählen ab 10, ein kurzer Jubel und weg sind sie.

Nur wenige Minuten später ist wieder Ruhe auf dem Leichhardt-Platz in Trebatsch. Nur in der Ferne hört man die Kapelle und die fröhliche Schar der Zamperer.

02-kDie Schar der Läufer aber ist unterwegs zum Schloss Branitz in Cottbus. 48 wagen den 2. Ludwig-Leichhardt-Trail Ultralauf über 52,5 km. Die Aufgabe ist klar: „Folge dem schwarzen Känguru“, der Markierung des Radweges, und versorge dich selbst! Nur nach ca. 20 und 42 km gibt es jeweils einen kleinen Stützpunkt zum „Auftanken“. Das ist gar nicht so einfach. Denn mal abgesehen von der langen Strecke, die bewältigt werden muss, gehört Wegfindung zum Programm. Und wer trotz ausgiebiger Warnung ohne GPS-Track unterwegs war, hatte durchaus Probleme. Läufer, die nach gut 38 km in Briesen einfach mal den unübersichtlichen Abzweig verpasst hatten und der Läufer, der in Cottbus plötzlich auf der völlig überfüllten Fußgängerbrücke am Stadion des FC Energie Cottbus bei deren Heimspiel abseits des Kurses feststeckte, hatten da noch Glück, ebenso die zahlreichen Läufer, die sich im unübersichtlichen Branitzer Park aus den verschiedensten Richtungen dem Ziel näherten.
Denn deutlich härter hatte es die Nummer 42 getroffen, die gleich nach ca. 10 km einen richtigen Patzer hingelegt und sich plötzlich sehr sehr weit von der Originalstrecke wiedergefunden hatte. Als Helfer ihn auf die Strecke zurückfahren wollten, winkte er ab: nein, nein, er wolle das Ziel aus eigener Kraft erreichen. Und während die Mitstreiter die herrliche Landschaft zwischen Trebatsch und Cottbus genossen, vermaß er die deutlich weiteren Bundesstraßen. 

03-kAber irgendwie hatte er auch Glück, denn ihm blieb, zumindest auf der Strecke, eine Begegnung der unheimlichen Art erspart. Wir Ausrichter hatte nämlich nicht nur vor der teilweise schweren Wegfindung, sondern auch davor gewarnt, dass es in der zu durchquerenden Lieberoser Heide wieder Wölfe gäbe. Ja, manche hatte im Vorfeld sogar ihre Witze darüber gemacht. Und dann das: nach ca. 25 km stand tatsächlich ein Wolf mitten auf dem Weg! Jaja, liebe Ultralauffreunde, ihr habt uns unterschätzt – wenn wir sagen: da ist Wolf drin, dann ist da auch Wolf drin!
Die Stimmung jedenfalls war großartig und so manch tolles Wolfsfoto hält diesen Moment, der wohl für jeden Teilnehmer (mit Ausnahme der Nummer 42) unvergessen bleiben wird, fest.
Unser Wolf jedenfalls war von der Stimmung derart begeistert, dass er sich entschlossen hat, auch noch im Ziel seinen Pelz zu tragen und fast jeden Finisher persönlich in Empfang zu nehmen.
Allerdings nur fast jeden, denn der erste Läufer war einfach zu schnell! Schon nach 3 Stunden 42 min hatte Dominik Pick aus Berlin als Sieger das Schloss erreicht und eine Traumzeit vorgelegt, die vermutlich lange Bestand haben wird. Aber auch Marita Wahl, die nach 4 Sunden 39 Minuten als erste Frau und Fünfte des Gesamtfeldes das Ziel erreichte, legte ein ordentliches Zeitziel für zukünftige Läufe auf dieser Distanz vor.
medaille-kDie fröhlichen Gesichter und die tolle Stimmung im Ziel machten deutlich, dass jeder ein Sieger war, der am Schloss Branitz eintraf, seine Medaille und das Shake-Hand seiner Mitstreiter, der Organisatoren und des Wolfes in Empfang nahm. Erfreulich vor allem, dass alle Ultradebütanten hier einen erfolgreichen Start in eine völlig andere Welt des Laufsports vollziehen konnten. Denkt daran: Das alles hat einen gewissen Suchtfaktor ;) !

Glückwunsch nochmals allen Finishern!

Das Känguru vom Morgen ist längst wieder Britt aus Trebatsch, der Wolf wieder Max, der fürs Abi büffelt, die Helfer und Läufer sind wieder im Alltag versunken.
Und wir Organisatoren? Wir auch! Aber wir blicken mit einem zufriedenen Lächeln auf einen gelungenen Lauftag zurück, tragen wieder unsere eigenen Laufschuhe und sind unterwegs zu unseren Ultras 2015 – und ganz sicher auch zu einer neuen Auflage des Ludwig-Leichhardt-Trail Ultralaufes.

Ein großer Dank

gilt euch Teilnehmern, die ihr durch eure Lauf- und Lebensfreude den Lauf zu einem großen Fest gemacht habt,

euch Helfern – Kerstin, Andrea, Almuth, Lisa, 2 x Dirk, Robert, Olaf, Klaus und Schlussfaherer Gerd – dass ihr einen Tag für unsere Idee gelebt habt,

Britt und Jörg Henning von der Gesellschaft Ludwig Leichhardt e.V. und den Trebatscher Zamperern für die spontan angebotene Unterstützung unserer Idee und

den Sponsoren Nahwärmeversorgung Cottbus GmbH, Biella-Falken GmbH aus Peitz und Debeka-Versicherungen Mirko Löbel, den privaten Zuwendern – neben uns selbst – Uwe Deinlein, Torsten Riemer und Dirk Wiesner, und den Helfern, die auf ihre Vergütung verzichtet haben. Denn nur durch diese Zuwendungen war es möglich, ein solches Event trotz des niedrigem Organisationsbeitrages für alle Teilnehmer in dieser Qualität abzuliefern.

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Sponsoren 2015:
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Private Zuwender 2015:

Aldo Bergmann - Uwe Deinlein - Volker Roßberg - Dirk Wiesner - Torsten Riemer - Dirk Fechner - Kerstin Roßberg - Robert Judis - Almuth Dictus

 

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